Tod, Trauer, Vergänglichkeit. Das sind Themen, mit denen sich die meisten Menschen nur ungern befassen. Für den Beruf des Bestatters hingegen sind sie alltäglich und beinahe schon normal. „Außer, wenn es um Kinder geht, das ist auch für uns immer wieder eine große Herausforderung und etwas, das uns nicht mehr loslässt.“, erklärt Bestatter, Herr Sonnabend, den Schülern der 10. Jahrgangsstufe, „Um diese Fälle reißt sich wirklich niemand.“
Nach zweijähriger Zwangspause konnten die 10. Klassen nun endlich wieder den alljährlichen Unterrichtsgang zum Bestattungsunternehmen „Gleissner und Steinmann“ durchführen. Herr Christian Gleissner und seine Mitarbeiter empfangen die Schüler des Meranier-Gymnasiums jedes Jahr sehr herzlich und bieten eine Führung durch das Bestattungsinstitut von der Feierhalle bis zum Kühlhaus an. Anfassen und genaues Hinsehen ist unbedingt erlaubt und gewünscht! So durften die Schülerinnen und Schüler heuer nicht nur verschiedene Exemplare der Diamantbestattung betrachten (Ringe, Ketten, Anhänger) und den Leichenwagen von innen sehen, sondern auch Urnen anfassen und einen Eichesarg hochheben (siehe Bild), um das Eigengewicht von rund 90kg selbst zu erfahren.
Der Beruf „Bestatter“ ist vielschichtiger als man meint, denn neben verwaltungstechnischen Dingen wie das Aussuchen einer Traueranzeige oder der Ausstellung einer Sterbeurkunde müssen auch der Sarg präpariert, Gräber ausgehoben oder Verstorbene gesäubert und angezogen werden.
Auf die Frage hin, was einen dazu treibt, diesen Beruf zu ergreifen, antwortet Herr Sonnabend: „Es ist einfach schön, wenn man sieht, wie man den Hinterbliebenen einen würdevollen Abschied gestalten und in dieser schwierigen Situation beiseite stehen kann.“ Der Beruf des Bestatters hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und wird sehr gut bei den Jugendlichen angenommen, was die vollen Berufschulklassen in dieser Sparte beweisen. „Am wichtigsten ist es, die Toten bei Feierabend gedanklich auf der Arbeit zu lassen“, meint Herr Sonnabend abschließend, „sonst würde man durch die ganze Trauer irgendwann verrückt werden. Das ist aber etwas, das man mit der Zeit einfach lernt.“
Wir bedanken uns recht herzlich beim Institut „Gleissner und Steinmann“ für die wieder rundum gelungenen Vorträge und freuen uns schon darauf, auch im nächsten Schuljahr wieder kommen zu dürfen!