Drei Tage lang nahmen die Medienscouts des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels an der 5. Bundesjugendkonferenz Medien in Rostock teil. Die Inhalte, die sie dort von anerkannten Experten zum Thema „Digitale Medien“ erhalten haben, wollen sie nun an ihre Mitschüler weitergeben.
Medienscouts des Meranier-Gymnasium Lichtenfels besuchten die dreitägige Bundesjugendkonferenz Medien, bei der sie Wissenswertes zum Thema der digitalen Medien erfuhren und zugleich bundesweite Kontakte zu anderen Medienscouts knüpften.
Es ist schockierend: „Noch nie zuvor hatten unsere Kinder so viel Einblick auf zum Teil verstörende Bilder und Filme im Internet. Und noch nie hatten Pädokriminelle so viele Möglichkeiten, auf Bilder, Gespräche und Adressen unsere Kinder zuzugreifen!“, berichtet Julia von Weiler von Innocence in Danger. Die Gründerin des Vereins und der zugleich weltweiten Bewegung gegen sexuellen Missbrauch von Kindern stellte vor kurzem in einem beeindruckenden Vortrag im Rahmen der 5. Bundesjugendkonferenz Medien (BJKM) in Rostock Zahlen und Fakten rund um die neuen Medien vor. Adressat des Vortrags waren 213 Medienscouts und 46 betreuende Lehrkräfte aus elf Bundesländern. Unter den Teilnehmern waren auch die Medienscouts des Meranier-Gymnasiums. „Die dreitätige Konferenz in Rostock war für uns ein super Erlebnis und wird unsere Arbeit als Medienscout sicher positiv beeinflussen“, sind sich die Schüler aus dem heimischen Landkreis sicher.
Die mit Abstand größte Gruppe an Medienscouts stellte bei der Bundesjugendkonferenz Medien in Rostock die oberfränkische Delegation mit Schülerinnen und Schülern aus insgesamt sechs Schulen. Ermöglicht wurde dies vor allem von Alfons Hrubesch (vorne Mitte) und Susanne Werner (rechts unten) von der Opferhilfe Oberfranken.
Die Lichtenfelser Medienscouts wurden bereits im Vorfeld der Konferenz für ihre Rolle als Medienberater ausgebildet und stehen seitdem im Sinne der Peer-to-Peer-Education (Schüler bilden Schüler aus) ihren Mitschülern als „Medienexperte auf Augenhöhe“ zur Seite. Begleitet wurden die Medienscouts des MGL von Studienreferendar Christoph Opris und ihrer betreuenden Lehrkraft Mirjam Eichenberg. In Rostock mit dabei waren auch Alfons Hrubesch und Susanne Werner von der Opferhilfe Oberfranken (OHO). Die OHO unterstützt die Grundausbildung der Medienscouts in Oberfranken und stellte bereits vor mehreren Jahren den Kontakt zwischen Oberfranken und dem Organisationsteam des Bundesjugendkonferenz in Rostock her. Aus Oberfranken waren neben Lichtenfels auch Gruppen aus Bayreuth, Forchheim, Coburg und Kronach bei der BJKM vertreten. Ihnen allen steht die OHO beim Thema Medienerziehung als externer Partner zuverlässig zur Seite.
Glücklich bei der Bundesjugendkonferenz Medien in Rostock dabei gewesen zu sein erhielten die Medienscouts des Meranier-Gymnasium Lichtenfels vom Schulleiter OStD Thomas Carl die Teilnehmerurkunden.
In vielen verschiedenen Workshops konnten die Medienscouts an den drei Tagen in Rostock ihr Wissen erweitern und neue Erkenntnisse im Bereich der neuen Medien sammeln. Themenschwerpunkte wie „Zwang zur perfekten Selbstdarstellung“ und die „Stereotypisierung in den Medien“ beleuchteten das Jugendalter als Zeit des körperlichen und seelischen Umbruchs. Aber auch die Abzocke in Videospielen sowie eine kreative Auseinandersetzung mit der dunklen Seite von Videospielen sorgten für ähnlich viel Input wie die Einblicke in die Zusammenhänge des Cybermobbings in „GemeinsamKlassesein“. Themen wie „Digital Well-Being“, „Zivilcourage“ und „Körpersprache – wie wirke ich auf andere“ stärkten die Medienscouts in ihrer Arbeit und ihrem Auftreten als Medienscouts an den Schulen. Die lange Reise von Lichtenfels an die Ostsee hatte sich demnach mehr als gelohnt. „Toll waren auch die Begegnungen und der Erfahrungsaustausch mit den Jugendlichen aus den anderen teilnehmenden Bundesländern“, erklärte der Lichtenfelser Medienscout Erkim Dogan nach den drei anstrengenden, aber auch ungemein spannenden Tagen in Rostock. Er besuchte die Konferenz in Rostock zum ersten Mal und will am liebsten bei der kommenden BJKM 2023 wieder dabei sein. 2022 standen aber nicht nur Vorträge von verschiedenen Medien-Experten im Mittelpunkt. In zahlreichen Workshops hatten die Jugendlichen auch ausreichend Gelegenheit, eigene Erfahrungen mit einzubringen. Sehr eindrücklich war für die Jugendlichen der Auftritt von Erwin Markowsky. Der Profi-Hacker demonstrierte, dass wirklich jeder gehackt werden kann. Seine Fähigkeiten nutzt er aber für positive Zwecke und unterstützt Organisationen und Unternehmen dabei, die virtuelle Sicherheit zu durchleuchten und zu garantieren. In seinem Vortrag stellte er an vielen Beispielen live dar, wie einfach es ist, mit den entsprechenden Hilfsmitteln digitale Medien und Geräte zu manipulieren und für eigene (im schlimmsten Fall illegale) Zwecke zu missbrauchen. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Bootsfahrt nach Warnemünde mit dem Besuch der Uferpromenade, des Ostseestrandes und des Hafens. Am Abschlussabend der Konferenz, die 2022 ihr fünfjähriges Jubiläum beging, feierten alle Scouts aus ganz Deutschland zusammen eine Abschlussparty mit Musik und Tanz. „Rostock war für uns eine wichtige Bestätigung dafür, dass wir als Medienscouts an unseren Schulen wirklich etwas bewegen können“, lautete demnach das wichtigste Fazit der Lichtenfelser Medienscouts am Ende der dreitägigen Konferenz.
Im Jahresbericht 2021/22 des Meranier-Gymnasiums erschien dazu folgender Artikel von Jonah Albert, Q11: Die Medienscouts vom Meranier bei der Bundesjugendkonferenz Medien in Rostock.