„Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“ Ganz im Sinne dieses Goethe Zitats machten sich am Dienstag, dem 23. September 2025, fast 150 Schülerinnen und Schüler der Q12 und Q13 sowie acht Deutschlehrkräfte auf den Weg nach Weimar – per Bahn, versteht sich. Die Züge waren so voll, dass einige sich schon an das enge Reisen zu Lebzeiten der großen Klassiker in historischen Postkutschen erinnert fühlten. Immerhin: keine Verspätung, dafür hautnahes Gruppenerlebnis, vor allem an den überfüllten Bahnsteigen.
Gruppenbild – der Klassiker
Unterwegs und in Weimar zeigten sich unsere Jugendlichen von ihrer besten Seite – interessiert, höflich, engagiert. Sogar Sitzplätze wurden für Mitreisende geräumt und beim Ausladen von Gepäck geholfen. Die Q13 tauchte ein in Schillers Wohnhaus und wagte sich in eine Ausstellung zu Goethes Drama „Faust“, die zwar informativ war, aber eher unter die Rubrik „grau, teurer Freund, ist alle Theorie“ fiel. Die Q12 dagegen erkundete das Goethe-Wohnhaus am Frauenplan auf eigene Faust (haha) und nahm dort an einer Führung durch eine Ausstellung teil, die Goethes Leben lebendig und anschaulich vermittelte – „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“
Suchbild: Wo hat sich das Genie versteckt?
Besonders gelungen war die kreative, bisweilen etwas anstrengende Stadtführung durch das historische Städtchen: Je ein Q13-Kurs übernahm die Rolle des literarischen Reiseleiters für einen Q12-Kurs. Mit Charme, Wissen und Anekdoten wurde die Klassik zwei Stunden lang zum Erlebnis. Von der Herzogin Anna Amalia, ihrer Bibliothek und dem Musenhof wurde da erzählt und die Anlage des englischen Landschaftsparks an der Ilm mit Goethes Gartenhaus bewundert. Ein paar sanfte Schauermomente lieferte die Anekdote rund um die Exhumierung eines vermeintlichen Schillers vor der Kulisse der Fürstengruft und wir hörten vom Pudels Kern unter dem Denkmal der beiden durchaus nicht gleich großen Nationaldichter vor dem Theater. „Die Geschichte ist das Gewissen der Menschheit.“, hätte Schiller uns wohl gerne von seinem Denkmal herab zugerufen. So wurde auch an die erste demokratische Verfassung von 1919, die Weimar im Namen trägt, am Marktplatz erinnert und die Geschichte des Bauhauses skizziert.
Goethe und Schiller
Am Ende blieb das Gefühl: Weimar ist mehr als ein Ort – es ist ein Stück lebendige Literaturgeschichte, die uns auch dank der guten Vorbereitung durch die Deutsch-Kurse der 13. Jahrgangsstufe ein bisschen näher gekommen ist.
Unser Dank geht außerdem an den Elternbeirat und den Verein der Freunde und Förderer, die uns unkompliziert und großzügig bei den Reisekosten unterstützt haben.
Schiller oder Chiller? Entspannt in der Ausstellung im Schiller-Haus
Zuhause bei den Schillers
Noch mehr Kursfotos mit den großen Klassikern
Voller Einsatz bei der Stadtführung