Statt Mathe steht Medienkompetenz auf dem Stundenplan

Gerade im Zeitalter von Krisen wie zum Beispiel Corona und COVID-19 wird die Wichtigkeit von wahrheitsgetreuen Nachrichten und geprüften Informationen immer deutlicher. Jeden Tag erscheinen weltweit Millionen neuer Videos, Artikel und Posts im Internet. Doch woher soll man wissen: Stimmt das wirklich, was da zu sehen und zu lesen ist? Oder ist alles nur Fake?

Das Internet wurde mal als das demokratischste Medium gefeiert. Jeder kann gleichberechtigt Sachen posten, kommentieren, weiter teilen. Doch immer mehr Nachrichten im Internet – Artikel, Bilder oder Videos – sind gefälscht und manipuliert. Trotzdem werden sie häufig völlig unkritisch aufgenommen und millionenfach weiterverbreitet. Zum einen weil es die technischen Fortschritte in der Bildbearbeitung fast unmöglich machen, Veränderungen überhaupt zu erkennen. Zum anderen weil vielen Nutzern die Kriterien fehlen, zwischen seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden und die Glaubwürdigkeit einer Nachricht zu beurteilen.

Doch das ist gefährlich! Fakes, also gefälschte Informationen, sollen nicht nur die mediale Aufmerksamkeit in Form von Klicks und Likes nach oben treiben. Sie sollen der Meinungsmache dienen, sind meist politisch motiviert, dienen dem persönlichen Interesse oder es steckt eine kriminelle Absicht hinter ihnen. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, Fake News von geprüften Nachrichten zu unterscheiden. In dem Workshop „7+1 Profi-Tipps, mit denen man Fakes entlarven kann“ beschäftigten sich die SchülerInnen des Medienkundekurses und des P-Seminars Informatik am 18.11.2021 ausführlich mit der Thematik. Die SchülerInnen erarbeiteten sich spielerisch bei einem „Pubquiz“ die Tipps zur Entlarvung von Fake News.

Der zweite Workshop an dem Tag beschäftigte sich mit „KI und Bots im Netz: Wie Manipulation ohne menschliche Intelligenz funktioniert“. Hier erfuhren die SchülerInnen wie Meinungssuche im Internet funktioniert. Ein Bot – das klingt nach Roboter. Schnell erkannten die SchülerInnen das dies nur halb stimmt, da ein Bot eine Software ist, die zum Beispiel auf Twitter oder Facebook aktiv ist und Beiträge postet um Stimmung zu machen – zum Beispiel für politische Kandidaten. Von einem Social Bot spricht man, wenn dabei so getan wird, als stecke hinter dem Account eine echte Person. Social Bots haben dann oft Profilbilder von jungen hübschen Menschen und versuchen zum Beispiel auf Facebook, mit echten Personen befreundet zu sein. Die Wirkung von Bots entsteht vor allem durch die schiere Masse von Accounts, denn wenn man einen Bot programmieren kann, dann kann man auch tausende programmieren.

Nach diesen zwei sehr interessanten und informativen Workshops gehen die SchülerInnen mit noch mehr Medienkompetenz aus dem Klassenzimmer und haben viele Ideen für die Entwicklung eigener neuer Präventionsprojekte für unsere jüngeren Schüler sammeln können.

Mirjam Eichenberg
gepostet am 22. November 2021