„Das Clownspiel ist wie ein Verhaltensmikroskop…“ Aha. Und wer mikroskopiert womit? So richtig weitergeholfen hat dieses Zitat zunächst einmal nicht. Ratlose Blicke schwirren durch die Aula, als die Clowntrainerin Susanne Carl die TheaterAG zum Workshop begrüßt. Da helfen die roten Nasen schon eher weiter. Die kennt schließlich jeder!
Nach einer kurzen Aufwärmphase herrscht plötzlich konzentrierte Stille. 21 Jungclowns arbeiten an unterschiedlichen Szenen, betonen einzelne Bewegungen, freuen sich über jeden Fehler, der passiert. Das ist vielleicht das Entscheidende an diesem Vormittag: Alle Spieler*innen sind eingeladen, Fehler zu machen und so am Clownesken der eigenen Rolle zu feilen. Ganz ohne Leistungsdruck darf sich die Gruppe noch mehr finden und voller Elan an die Körperarbeit gehen. Es sind grandiose Szenen weit über Jahrgangsgrenzen hinweg entstanden, die nach dem langen Lockdown ein bisschen Theateralltag und Leichtigkeit zurückgebracht haben.
Am Nachmittag darf dann der Kurs Theater und Film der Q11 das Clowncoaching genießen. Mit viel Motivation und Einsatz sind alle von Anfang an dabei. Auch hier sind nach kurzer, anfänglicher Scheu schnell Heiterkeit und Spielfreude die Grundemotionen. Im Crash-Kurs geht es vertieft durch die einzelnen Elemente der Clownerie: Körpergefühl, Szenen-Stretching, Timing und Improvisation mit dem Objekt stehen auf dem Programm. Clownspiel ist tatsächlich ein Verhaltensmikroskop: Achtsam und genau werden Bewegungen und Emotionen riesengroß gemacht.
Nach drei Stunden Training sind sich alle einig: Das Stück am Schuljahresende wird definitiv Clownelemente enthalten. Vielleicht gibt es sogar vorher schon eine kleine Kostprobe mit den Pausenclowns – wer weiß?
Ein herzlicher Dank geht auch an den Elternbeirat und den Verein der Freunde und Förderer, die beide Workshops großzügig unterstützt haben.