Am 9. und 10. Juli gestalteten Medienscouts, die Wertebotschafterin sowie die Courage-Coaches aus der Courage-AG einen Projekttag gegen Diskriminierung in allen siebten Klassen.
Oft begegnen Jugendliche rechtsextremen Inhalten im Internet und sind sich dessen gar nicht bewusst. Deshalb haben die Medienscouts rechtsextreme Medienstrategien durch das computergestützte Spiel ,,Augen auf“ der Bayerische Landeszentrale für politische Bildung verdeutlicht. Es wurden jeweils mehrere Videos gezeigt, in denen es anfangs recht harmlos zuging, die aber immer extremer wurden. Anschließend wurden die Klassen in Gruppen aufgeteilt und mussten einige Fragen zu diesen Videos und den Chatnachrichten, die parallel zu den Videos gezeigt wurden, beantworten. Durch die verschiedenen Antworten der Klassen konnte das Spiel unterschiedlich enden; eher positiv oder eher negativ. Zusammenfassend hat das Spiel auf versteckte rechtsextreme Botschaften im Internet hingewiesen (siehe zu diesem Baustein auch den ausführlichen Blogartikel vom 20. Juli 2024).
Des Weiteren hatte die Wertebotschafterin Lucy Biskupski eine Wertestunde für die Siebtklässler vorbereitet, die die Frage behandelte, was Werte für jeden Einzelnen bedeuten. Mit einem kurzen Spiel wurde die Stimmung aufgelockert. Dabei stießen die Klassen auf die ersten Werte und lernten damit, dass überall im Alltag Werte vorkommen. Darauf aufbauend sollten die Klassen in Kleingruppen auf Karteikarten festhalten, was sie bereits über Werte wissen und wie sie diese definieren. Nach einer ausführlichen Besprechung zu Werten im Allgemeinen wurde es konkreter: Zuerst schrieb jeder für sich seinen wichtigsten Wert auf. Im Anschluss wurden erneut Gruppen gebildet, aus deren Arbeit schlussendlich circa fünf als besonders wichtig erachtete Klassenwerte hervorgingen. Diese wurden abschließend auf ein großes Plakat geklebt, damit sich die Klassen immer wieder an ihre wichtigsten Werte zurückerinnern und diese auch verinnerlichen können; denn Werte bringen nichts, wenn man sie nicht aktiv lebt und gestaltet.
Schließlich arbeiteten vier Schülerinnen und Schüler aus der Courage-AG mit den Klassen. Sie hatten sich im Vorlauf zu Courage-Coaches ausbilden lassen und ihr Projekt selbstständig geplant, unterstützend begleitet von Frau Tischer und Herrn Weskamp. Es ging drei Schulstunden lang um Diskriminierung im Alltag. Oft fällt sie uns gar nicht auf, denn sie äußert sich meist in scheinbar harmlosen Kommentaren und Handlungen, sogenannten Mikroaggressionen. Wo man diese findet und wie man auf sie reagiert, lernten die siebten Klassen unter Anleitung der Courage-Coaches. Obwohl Begriffe wie Rassismus, Vorurteile und Homophobie den meisten bekannt sind, fällt es oftmals schwer, diese Arten von Diskriminierung zu benennen. Spielerisch wurden daher die verschiedenen Formen von Benachteiligungen einer Definition und einem Beispiel zugeordnet. Ein Rollenspiel, in dem die Jugendlichen verschiedene Personen verkörperten, verdeutlichte ihnen, wie unterschiedliche Personengruppen in der Gesellschaft diskriminiert und aufgrund von verschiedenen Lebensumständen ungleich behandelt werden. Über derartige Aktionen zur Aufklärung und klaren Benennung von Diskriminierungen ist es möglich, die ungerechte Behandlung in unserer Gesellschaft präventiv zu verhindern oder zumindest zu verringern. Ob auf dem Arbeitsmarkt oder im Alltag, das Ziel ist es nicht, jeden gleich zu behandeln, sondern jeden gleichwertig zu behandeln.
Der gemeinsame Projekttag der Medienscouts, der Wertebotschafterin und der Courage-Coaches in den siebten Klassen leistet dazu einen Beitrag.
– Annika Klewno und Amy Schwarz