Mut hat viele Gesichter – Besuch der Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ des Leistungsfachs Geschichte

Am 17. Oktober 2025 besuchten die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfach Geschichte mit Frau Simon die Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in der Erlöserkirche in Bamberg. Schon beim Betreten der Kirche war klar: Hier geht es nicht nur um historische Fakten, sondern um Menschen, um Schicksale und um Mut.

Die Führung übernahm Frau Popp, die uns auf sehr eindrucksvolle Weise durch die Ausstellung begleitete. Es ging um Frauen, die sich nicht von Angst oder Gewalt einschüchtern ließen. Achtzehn Biografien erzählten von politischem Mut, von Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten und von der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – selbst wenn das das eigene Leben kosten konnte.

Viele der Frauen waren keine bekannten Namen aus Geschichtsbüchern. Sie waren Arbeiterinnen, Studentinnen, Lehrerinnen, Mütter, Krankenschwestern oder Künstlerinnen. Ihre Formen des Widerstands waren unterschiedlich: Sie versteckten Verfolgte, schmuggelten Flugblätter, widersprachen öffentlich oder schrieben gegen das Regime an. Einige kämpften politisch organisiert, andere handelten ganz individuell – aber alle bewiesen Zivilcourage.

© Ausstellung Frauen im Widerstand / ausstellung leihen

Besonders bewegte uns die Geschichte von Orli Wald, über die Frau Popp ausführlicher sprach. Orli Wald war Kommunistin und wurde von den Nationalsozialisten verhaftet und in mehrere Konzentrationslager verschleppt. Im Lager Auschwitz wurde sie als „Engel von Auschwitz“ bekannt, weil sie trotz Hunger, Gewalt und Todesangst versuchte, anderen zu helfen und Mitgefangene zu retten. Ihre Menschlichkeit und ihr Mut beeindruckten uns tief – gerade weil sie nicht als Heldin geboren wurde, sondern trotz extremster Bedingungen das Richtige tat.

Was wir aus der Ausstellung mitgenommen haben? Geschichte besteht nicht nur aus Daten und Ereignissen, sondern aus Menschen, Entscheidungen und Haltung. Widerstand beginnt oft im Kleinen – mit dem Mut, nicht wegzusehen. Genau das macht diese Ausstellung so aktuell. Sie erinnert uns daran, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist und dass jede Generation sie neu verteidigen muss.

Der Besuch war keine „normale“ Unterrichtsstunde, sondern eine Begegnung – mit Geschichte, aber auch mit Fragen an uns selbst: Wie hätten wir gehandelt? Wo stehen wir heute, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen?

Kathrin Simon
gepostet am 18. Oktober 2025