Zum Ende des Schuljahres lesen die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse die Lektüre „Las Estatuas de Machu Picchu“ von Javier Navarro passend zu dem Lektionsthema Peru. In den Schuhen der Protagonistin Esther begibt sich die Klasse auf eine Reise nach Lima, passiert den Camino Inca bis hin zu den Ruinen Machu Picchus. Dabei lernen sie nicht nur die peruanische Landschaft, sondern auch die Kultur und Sprachvielfalt des Landes kennen.
Am Mittwoch, 23.07.25 besuchte uns der Referent Javier Navarro und erzählte, dass er zwar selbst nie in Peru gewesen ist, aber durch die Augen seiner Frau und peruanischen Freunde sehr authentisch von dem Land berichten kann. In dem Buch werden nicht nur die faszinierenden Seiten des Landes, seiner Menschen und der Kultur dargestellt, sondern auch die Schattenseiten des Tourismus thematisiert. Dabei wird deutlich, dass viele der heutigen Herausforderungen tief in der kolonialen Vergangenheit verwurzelt sind. So reist beispielsweise die spanische Familie der Lektüre komfortabel durch Peru, während indígenas peruanos ihre schweren mochilas (Rucksäcke) bis hinauf nach Machu Picchu tragen. Ein Bild, das an alte Machtverhältnisse erinnert und soziale Ungleichheiten verdeutlicht.
Javier Navarro hat sich die Zeit genommen, alle Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten, egal ob Persönliches zu seinem Leben im Allgemeinen, zum Leben in Spanien und den Unterschieden zu Deutschland oder aber auch Fragen zu seinem Beruf. Gefragt wurde zum Beispiel, wie er sich selbst in drei Worten beschreiben würde: español (er selbst ist aus Salamanca, wohnt aber schon seit 18 Jahren in Deutschland), profesor (er unterrichtet an der Uni in Erlangen und die Lektüre ist ein didaktisiertes Werk, das für Sprachanfänger adaptiert ist) und familia (der Wert der Familie ist in seinem Leben von großer Bedeutung). Auf die Frage, ob Arbeit einen definiere, antwortete er, dass nicht die Arbeit, aber die pasión, die Leidenschaft, das sei, was einen definiere.
„Wir haben tatsächlich richtig viel verstanden“, gaben sie Schüler und Schülerinnen im Nachhinein stolz von sich. Dank Javiers Erfahrung mit Lehrwerken und seiner Tätigkeit als Dozent gelang es ihm, seinen Vortrag so anzupassen, dass er für die Lernenden sehr gut verständlich war. Für viele war es das erste Mal, sich mit einem Muttersprachler unterhalten zu können und das schon nach nur einem Jahr Spanischunterricht.