Am Donnerstag, den 18. Juli, bekamen die 11. Klassen einen intensiven Einblick ins Thema der Tierethik. Der studierte Philosoph Eric Seuberth gab in einem sehr nachvollziehbaren Vortrag zunächst Einblicke in das ambivalente Verhalten, das Menschen Tieren gegenüber zeigen: Warum lieben wir Hunde, essen Schweine und tragen Kühe als Leder an den Schuhen, ohne es komisch zu finden?
Dafür wurden verschiedene traditionelle Argumentationslinien über die Rechte von Tieren von Aristoteles über Augustinus, Kant und moderne wie von Melanie Joy vorgestellt und mögliche Fallstricke aufgezeigt. All diese Positionen wurden von Eric Seuberth stets verständlich und mit lebensnahen Beispielen erklärt.
Anschließend waren die Elftklässler zur Diskussion eingeladen. Dabei entwickelte sich durch ihre interessierten Nachfragen eine kontroverse Debatte. Es wurde unter anderem abstrakt diskutiert, inwiefern der Mensch wegen seiner Fähigkeiten ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Lebewesen besitzt und wie ein solches in die Debatte eingehen kann: Bedeutet eine erhöhte Begabung mehr Rechte? Oder umgekehrt mehr Pflichten? Auch ganz konkrete Fragen wurden besprochen, wie z. B.: spricht etwas dagegen, Wild zu essen, das eines natürlichen Todes gestorben ist? Haben kleinere Lebewesen wie Mücken oder noch kleinere ohne Schmerzempfinden überhaupt Rechte?
Den Schülerinnen und Schülern war anzumerken, dass sich durch die niemals belehrende, aber sehr konsequent logische Argumentationsweise von Herrn Seuberth viele Köpfe dem Thema öffneten.