Freitagmorgen, 08:15 Uhr, auf dem Sportplatz des MGL: Rund 30 SchülerInnen wuseln mit Kreiden und Seilen über den Sportplatz. Anstelle einer üblichen Unterrichtsstunde bereiten sie mit ihren Verbindungslehrerinnen Victoria Bork und Miriam Tischer den Pausenhof für die geplante Fotoaktion am Mittag vor. Ein großes Peace-Zeichen soll es werden. Bereits am Vortag hatten die SchülersprecherInnen dazu aufgefordert, an diesem Tag in weißer Kleidung zu kommen und gemeinsam ein Zeichen für Frieden in der Ukraine zu setzen. Die Resonanz ist überwältigend. Um 12 Uhr mittags finden sich mehrere hundert SchülerInnen und LehrerInnen, Hausmeister und Verwaltungsangestellte auf dem Sportplatz ein, alle in weißen Oberteilen.
Die SchülersprecherInnen begrüßen alle Anwesenden vom Dach der Turnhalle. Sichtlich begeistert über die rege Teilnahme dankt erster Schülersprecher Marcel Spath, dass so viele gekommen sind. „Auch wenn wir mit einer Fotoaktion nicht aktiv etwas für die Opfer des Krieges tun können, so wollen wir doch unsere Solidarität zeigen und an die SoldatInnen und Familien in der Ukraine und die Menschen auf der Flucht denken, die gerade so viel Leid erleben!“, so Marcel Spath. Damit ruft er dann auch alle Anwesenden zu einer Schweigeminute auf. Ein Moment der Stille inmitten von Straßenlärm, Mittagsonne und bevorstehendem Wochenende, der Raum gibt, über die schreckliche Lage, den Krieg im Osten Europas, nachzudenken. Die Betroffenheit unter den SchülerInnen ist deutlich zu spüren. In vielen Unterrichtstunden wurde das Thema schon besprochen. Ein „Friedensraum“ wurde bereits in der Schule eingerichtet und Andachten in der Pause abgehalten. Der Krieg ist das Thema, das alles überschattet.
Der Friedensraum am Meranier-Gymnasium.
Nun soll ein sichtbares Zeichen gesetzt werden. Viele haben den Wunsch, sich gegen den Krieg auszusprechen und mit dem anschließend folgenden Foto in Form eines Peace-Zeichens steht die Schulfamilie zusammen für den Frieden! Ein gutes Gefühl, dass sich abschließend auch in gelöster und begeisterter Stimmung ausrückt, als Verbindungslehrerin Victoria Bork zum Foto aufruft. Es ist nur eine symbolische Aktion, „aber jedes noch so kleine Zeichen, kann etwas bewirken“, sagt Schülersprecherin Antonia Stöckert.
Die Schülersprecher*innen v.l.n.r: Nils Erhard (Q12), Antonia Stöckert (10c) und Marcel Spath (Q12).
Darüber hinaus sind die SchülersprecherInnen gemeinsam mit der SMV in weiteren Hilfsangeboten aktiv. Ein Spendenaufruf wurde bereits gestartet und auch für zukünftig in Lichtenfels ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine soll es Hilfsangebote von SchülerInnen für SchülerInnen geben. Stolz ist Schulleiter Tom Carl auf die “riesige gelebte und spürbare Solidarität” der kompletten Schulfamilie, wie sie auch in der nun wöchentlich stattfindenden Andacht “10 Minuten für den Frieden” am Freitagmorgen zu spüren war.
Jeden Freitag findet für 10 Minuten in der Pause ein Zeichen für den Frieden statt.
Und so begeben sich um 12.30 alle Anwesenden wieder zurück ins Schulhaus, um die letzte knappe halbe Stunde Unterricht vor dem Wochenende zu bestreiten. Bei vielen wird es sicher um ein bestimmtes Thema gehen: Den Krieg in der Ukraine.