Zwei Jahre Pandemie, zwei Jahre Schweigen: Nach langer Pause setzt sich die Serie der erfolgreichen Dichterlesungen am Meranier-Gymnasium Lichtenfels seit 1986 wieder fort – dank der großartigen finanziellen Unterstützung des Elternbeirats und des Vereins der Freunde und Förderer!
Dabei erwartete uns in mehrfacher Hinsicht ein doppeltes Glück, denn zu Gast waren an diesem Aprilscherz-Freitag tatsächlich gleich zwei hochkarätige Figuren der deutschen Literatur- und Kunstszene, nämlich Beststeller-Autor Volker Kutscher, der durch seine bis jetzt achtbändige Reihe rund um den Kriminalkommissar Gereon Rath (auch bekannt aus der Netflix-Serie „Babylon Berlin“) von sich reden gemacht hat, und die vor allem durch ihre Zeichnungen in der FAZ berühmte Illustratorin Kat Menschik.
Im Zentrum der Lesung stand ein kurzweiliger Einblick in das neueste Werk der beiden Autor*innen unter dem Titel „Mitte“, das im vergangenen Herbst beim Berliner Galiani-Verlag in der Reihe „Lieblingsbücher“ erschienen ist. Und um ein Lieblingsbuch handelt es sich hier tatsächlich. Extra für die Illustratorin Kat Menschik hat Volker Kutscher hier genauso wie im gemeinsamen Erstling „Moabit“ eine Nebenfigur des Rath-Kosmos‘ zum Leben erweckt. Wer sich für den Inhalt von „Mitte“ interessiert, der möge hier klicken.
Unterhaltsam wie ihr Buch gestaltete sich auch der Auftritt des Duos. Neben Filmelementen, die die Arbeitsweise der Künstlerin illustrieren, und im Wechsel vorgetragenen Auszügen aus der Brieferzählung ließen Menschik und Kutscher auch Einblicke in ihre gemeinsame Arbeit zu und plauderten vor den insgesamt 300 Schülerinnen und Schülern ganz ungezwungen aus dem Nähkästchen. Die Fragen, die aus dem Publikum gestellt wurden, führten dazu, dass wirklich ein Dialog zwischen den Künstlern und ihren jugendlichen Zuhörer*innen entstehen konnte. Im Fokus standen dabei vor allem zwei Botschaften: Man muss im Leben Mut und Initiative zeigen, wenn man seine Ziele erreichen will. Und: Demokratie ist nichts Selbstverständliches, sondern wir müssen wie die Romanfiguren im Berlin der 1930er Jahre aktiv dafür arbeiten, sie uns zu erhalten.
Am Tag nach der Lesung ließ uns Kat Menschik per Mail noch etwas wissen: „Ich bin echt immer noch ganz beseelt und habe allen erzählt, wie toll die beiden Lesungen in Ihrer Schule waren. Wirklich, ganz zauberhafte Kinder haben Sie in Ihrer Schule! Ich bin sicher, dass sie gut durch ihre Abiprüfungen kommen werden!”