Die Welt schreibt die besten Geschichten – man muss sie nur entdecken

Am Mittwoch, den 07.07.2021, durfte die 10. Jahrgangsstufe des MGL eine tolle, aufstrebende Autorin kennenlernen, Alicia Zimmermann, besser bekannt unter ihrem Pseudonym Alicia Zett. Organisiert hatte dieses besondere Event das P-Seminar „Schule mit Courage“ unter der Leitung von StRin Miriam Tischer-Arlt. Mit ihrer herzlichen und humorvollen Art schaffte die Autorin sofort eine entspannte und vertraute Atmosphäre und das trotz erschwerter Bedingungen. Die Lesung musste nämlich, coronabedingt, digital stattfinden. Doch von Distanz keine Spur: Dank der Technik wurde Alicia Zimmermann in vier Klassenzimmer übertragen und erfüllte mit ihrer angenehmen Art zu Lesen die Räume. Sie nahm die Schüler*innen mit auf die Reise in die Welt von Luke und Jackson, den Protagonisten ihres zweiten Bandes der „Love is queer“-Reihe.

Nach einer fesselnden halben Stunde, in der die Zuhörer*innen zumindest kurz in die Geschichte der beiden eintauchen konnten, hatten alle die Gelegenheit, der Autorin Fragen zu stellen. So erfuhren die Schüler*innen, wie Alicia Zimmermann zum Schreiben kam oder wie sich der Schreibprozess gestaltet. Darüber hinaus ermöglichte die Autorin aber auch persönliche Einblicke in ihren Lebenslauf, wie ihr Coming-Out verlief oder vor welchen Herausforderungen sie als Schülerin, die sich selbst als queer bezeichnet, stand. Besonders dieses Thema, nämlich die Akzeptanz von Querness in der Gesellschaft, beschäftigte das Publikum sehr, sodass eine rege Diskussion entstand. Alle waren sich einig, dass das Thema speziell im Unterricht nicht vorhanden ist. Genau aus diesem Grund, um mit Vorurteilen aufzuräumen und um Jugendlichen die Bücher an die Hand zu geben, die sie sich selbst in ihrer Jugend gewünscht hätte, schreibt Alicia Zimmermann. Mit jedem Buch veröffentliche sie auch einen Teil ihrer Seele, so die Autorin. Durch ihre Arbeit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Akzeptanz. Heteronormativität, wie sie vor allem im ländlichen Raum vorherrscht, prägt die Kinder und Jugendlichen. Daher ist es wichtig, dass LGBTQI+ -Themen in der Schule Raum bekommen und auch Lehrer*innen hier als Vorbild fungieren. So können z.B. Coming-Out-Prozesse bewusst oder unbewusst unterstützt und begleitet werden. Nach diesem Appell bedankte sich Alicia Zimmermann bei ihren Zuhörer*innen und wurde von den Schüler*innen mit lautem Applaus verabschiedet. Mit Sicherheit wird diese Veranstaltung, vor allem die Message „Love is Love“, einigen noch lange im Gedächtnis bleiben.

Anna Wunderlich, Q11
gepostet am 8. Juli 2021