Am Donnerstag, den 31.3.2022 durften je zwei SchülerInnen der 5ten und 6ten Klassen an der Schulung der Umwelt-Scouts teilnehmen. Sie sollten lernen und verstehen, was Müll mit Umweltschutz zu tun hat, ob man die berühmte „Klimaerwärmung“ auch schon in Lichtenfels spürt und welche Aufgaben ein MGL-Umwelt-Scout hat. Los ging es mit Frau Eisenträger-Sarter vom Zweckverband für Abfallwirtschaft Coburg, Kronach, Lichtenfels. Weil man die Müllverbrennungsanlage immer noch nicht besuchen darf, brachte sie kurzerhand jede Menge „Müll“ mit, den die SchülerInnen problemlos in die richtigen farbigen Mini-Mülltonnen einsortierten. „Wenn ihr Müll richtig trennt, bekommt ihr die Note 2, wenn ihr Müll vermeidet, bekommt ihr die Note 1 mit Stern“, erklärte die passionierte Fachfrau.
Die neuen MGL-Umwelt-Scouts der 5. und 6. Klassen
So verstanden die Kinder sehr schnell, dass man Papier und Pappe in die grüne Tonne wirft, um es zu recyceln und damit Holz zu sparen. Genauso gut funktioniert das Trennen und Wiederverwerten bei Glas und Metall, während Plastik in all seinen Erscheinungsformen ein richtiges Problem darstellt. Nur 15 % des gesammelten Verpackungsmülls würde tatsächlich recycelt, so Frau Eisenträger-Sarter, der große Rest werde verbrannt oder lande letztendlich im Meer. Dass Plastik dort lange Zeit großen Schaden anrichtet, war den Kindern schon bekannt, dass das Mikroplastik in Fischen vielleicht auch wieder auf unseren Tellern landet, war für manche überraschend.
Frau Eisenträger-Sarter erklärt nicht nur theoretisch wie man Müll trennt
Für die nötige Bewegung sorgte dann die kurze Exkursion mit Frau Thiem von der Umweltstation Weismain. Sie führte die Kinder von der vielbefahrenen Kronacher Straße, von der die Kinder eine Schnupperprobe nahmen, zur Friedenslinde. Dort war es nicht nur deutlich ruhiger, es roch auch noch besser, denn die Abgase der Autos, der „unsichtbare Müll“, waren von der guten Waldluft verdünnt. Diese wichtige Aufgabe werden unsere Wälder aber immer weniger leisten können, denn sie sind in Gefahr. Die Kinder sammelten herumliegende Baumrinden und mussten feststellen, dass in gut der Hälfte der Rinden Spuren vom Borkenkäfer waren. Die Umweltpädagogin erklärte, dass eine Vielzahl der Bäume durch die anhaltende Trockenheit als Folge der Klimaerwärmung zu schwach sei, um sich gegen den Schädling zur Wehr zu setzen. Sie sterben ab und müssen schnell gefällt werden um die weitere Ausbreitung der Käfer zu verhindern. Bei einem Rollenspiel wurde den Kindern klar, dass der Mensch die aktuelle rasante Klimaerwärmung vorantreibt. Trotzdem machte der Ausflug deutlich, wie schön es draußen ist und dass man die Natur unbedingt schützen muss.
Frau Thiem stellt mit den Umwelt-Scouts die Klimaerwärmung nach: wenn zu viele Treibhausgase in der Atmosphäre sind (Schülerreihe rechts im Bild) wird weniger Wärmestrahlung (Schüler links) wieder ins All zurückgestrahlt
Zurück am MGL wurden die Umwelt-Scouts vom Schulleiter Herrn OStD Carl und einer Vertreterin des Elternbeirats, Frau Biskupski, begrüßt. Beide freuten sich, dass die jungen Leute Verantwortung für die Umwelt übernehmen wollen. Frau Biskupski betonte, dass die Kinder in ihren Klassen nicht die „Umweltpolizei“ seien, sondern vielmehr mit gutem Beispiel vorangehen sollten. Manchmal stoße man als Umweltschützer auch auf Unverständnis, aber das dürfe man nicht persönlich nehmen. Sie regte an, dass sich die Umwelt-Scouts nach einiger Zeit zum Erfahrungsaustausch wieder treffen könnten. Zum Abschluss sammelten die Kinder mit den betreuenden Lehrern, Herrn Häfner und Frau Christof, Ideen, welche Aufgaben sie tatsächlich in ihren Klassen haben: z.B. darauf achten, dass beim Verlassen des Klassenzimmers Licht und Beamer ausgeschaltet sind, dass im Winter nur stoßgelüftet wird oder dass die Klassenkameraden beim Stifterecycling mitmachen. Außerdem wurde vereinbart, dass sie als „Multiplikatoren“ ihr Wissen über Umweltschutz ihrer Klasse weitergeben, indem sie kurz erzählen, was sie bei der Schulung gelernt haben.
Als kleines Dankeschön konnten die Kinder Gummibärchen, Nüsse und Kekse naschen, die im Unverpackt Laden (also ohne Plastikverpackung) gekauft worden waren und je eine Packung plastikfreien Kaugummi mit nach Hause nehmen. Und so wünschen wir den neuen MGL-Umwelt-Scouts viel Freude und Erfolg bei ihrer neuen und so wichtigen Aufgabe!
– Sabine Christof und Christian Häfner