Am 18.07.2025 besuchte Erik Seubert die Elftklässler am Meranier-Gymnasium. Der Philosoph, der sich auf das Thema der Tierethik spezialisiert hat, brachte den aufmerksam zuhörenden Schülerinnen und Schülern verschiedene philosophische Positionen zur Stellung des Menschen in der Welt und zum Tier näher. Er zeigte das gespaltene Verhältnis des Menschen im Umgang mit Tieren auf und schilderte es anschaulich. Er zeigte, dass Tiere offenbar in die Moral mit einbezogen werden, allerdings nicht in letzter Linie nachvollziehbar mit notwendigen Rechten ausgestattet werden. Bei der Diskussion im Anschluss zeigte sich das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an ethischen Fragen rund um den Umgang mit Tieren. So wurden etwa die Unterschiede zwischen Kantianischer Ethik, Utilitarismus und modernen tierethischen Ansätzen wie der „Tierrechtsposition“ nach Tom Regan oder der „Präferenzutilitarismus“ nach Peter Singer thematisiert. Der Widerspruch – Empathie gegenüber dem einen Tier, Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen – wurde zum Ausgangspunkt für eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen wie: Dürfen wir Tiere essen? Gibt es ein moralisch relevantes Alleinstellungsmerkmal des Menschen? Und auf welcher Grundlage lassen sich moralische Pflichten gegenüber nicht-menschlichen Lebewesen begründen?
Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussionsrunde, in der die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Positionen formulieren und hinterfragen konnten. Erik Seubert verstand es dabei, auch komplexe philosophische Argumente verständlich darzustellen und zum Weiterdenken anzuregen. Der Besuch bot eine wertvolle Gelegenheit, Ethik nicht nur als theoretisches Schulfach, sondern als lebendige Auseinandersetzung mit realen Fragen zu erleben.