„Bonjour, madame Bouin!“

Mit dieser Begrüßung begannen die Französischstunden am MGL am 8. März 2022, denn an diesem Tag standen nicht wie gewohnt die Französischlehrkräfte vor ihren Klassen, sondern die aus dem Süden Frankreichs, genauer gesagt aus Carcassonne angereiste Geschichtenerzählerin Catherine Bouin, die unterhaltsame, spannende, aber auch nachdenklich stimmende Geschichten im Gepäck hatte, die weltweit erzählt werden, Teil des Kulturgutes bestimmter Völker sind und sich oftmals auch so zugetragen haben sollen. Bereits vor ihrer Ankunft in Lichtenfels hatte sich Mme Bouin darüber Gedanken gemacht, welche Geschichte für welche Klasse passen würde, und als es endlich losging, lauschten die Zuhörer*innen aufmerksam. Gekonnt veranschaulichte Mme Bouin ihre Vorträge sowohl durch Gestik und Mimik als auch durch Zeichnungen, sodass es problemlos möglich war, ihren Ausführungen zu folgen und dabei quasi en passant kleine Lernfortschritte zu machen. Besonders berührend waren die Geschichten, in denen dargestellt wurde, wie ein Sultan seine Ehefrau, die bei Gazellen aufgewachsen war, schließlich zum Sprechen brachte, oder wie es ein zurückgezogen lebender Mann schaffte, während des Krieges ein Baby vor dem Tod zu bewahren.

Das Publikum setzte sich also mit solch ernsten Themen auseinander, konnte aber auch über amüsante Geschichten schmunzeln und musste selbst nachdenken und aktiv werden, um die Rätsel zu lösen, die Mme Bouin aufgab. Mit vereinten Kräften fand man heraus, was rund und flach ist und Schokolade liebt oder welcher Mensch sehr eifersüchtig auf einen Gegenstand war, den er selbst entworfen hatte und den es nur ein einziges Mal auf der ganzen Welt gibt. Am Ende eines abwechslungsreichen Vormittags bedankten sich die Französischlerner des MGL herzlich mit einem großen MERCI bei Mme Bouin sowie beim Elternbeirat, der die Veranstaltung großzügig finanziell unterstützt hat, und sagten: „Au revoir, madame Bouin, à la prochaine!“

Kathrin Will
gepostet am 17. März 2022