Big Band der Meranier-Gymnasiums Lichtenfels spielt auf

Blue Hour, so der Titel des Programms am Dienstagabend in der Sporthalles des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels, zu dem die Big Band unter der Leitung von Iris Arnal eingeladen hatte. Passend dazu war die Bühne mit blauem Licht illuminiert und die Zuschauerinnen und Zuschauer in der gut gefüllten Halle warteten gespannt auf das, was auf sie zukommen sollte. Und das war Einiges.

„King of Pop – Michael Jackson & More”, so der Untertitel an diesem Abend. Doch um ein Haar wäre dieser Abend ins Wasser gefallen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Bei dem Starkregen vor einigen Wochen war auch Wasser in den Keller des MGL eingedrungen, so Schulleiter Thomas Carl. Und das ausgerechnet in den Raum, in dem die Technik lagerte. Vieles davon ist beschädigt, teilweise unbrauchbar geworden.

Alle Bilder: Werner Diefenthal

Fleißige Helfer

Doch dank der Unterstützung seitens der Stadt, vieler fleißiger Helfer und der Techniker konnte man kurzfristig Ersatz beschaffen. Und so stand einem tollen Musikabend nichts mehr in Weg.

Michael Jackson, wohl einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, stand im Mittelpunkt des Abends. Millionen an verkauften Tonträgern, Musikvideos, die quasi schon Spielfilme waren, seine Ehe mit Lisa-Marie Presley und vieles mehr, all das ließ man Revue passieren.

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Am Anfang stand jedoch Verwirrung, erschienen nur einige wenige Musiker auf der Bühne und spielten, was sich mehr nach dem Stimmen von Instrumenten anhörte, doch schnell wurde klar, worum es ging, denn im Publikum stand der Großteil der Big Band und stimmte mit ein.

„Bad“, so das Stück aus dem gleichnamigen Album von 1987. Iris Arnal und Sara Reich führten durch den Abend, beide charmant und mit Anekdoten und Geschichten aus dem Leben des Ausnahmekünstlers, der schon im Kindesalter mit seinen Geschwistern als „Jackson Five“ auf der Bühne stand, immer unter der Knute des Vaters.

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Songs von Elvis Presley

Doch schnell hatte sich Michael zum erfolgreichsten Mitglied gemausert und trieb seine Solo-Karriere stetig voran. „I´ll be there“ folgte, bevor man ein Lied eines der großen Idole Michael Jacksons, James Brown, präsentierte: „I got you“, meisterhaft gesungen von Amy Schwarz.

Natürlich durfte auch ein Song von Elvis Presley nicht fehlen, war Michael Jackson doch mit dessen Tochter verheiratet und hatte die Rechte an einigen Elvis-Songs inne. „Can´t help falling in love“, sanfte Töne, meisterhaft gespielt. Auch weniger bekannte Stücke standen auf dem Programm. „Stranger in Moscow“ aus dem Jahr 1995.

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Riss das Publikum mit: die Big Band des MGL.

Nach der Pause wurde richtig durchgestartet. „Thriller“ und „Billie Jean“, die wohl jeder kennt, rissen das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Wer allerdings auf einen Moonwalk durch den Schulleiter gehofft hatte, wurde leider enttäuscht. Dann wurde es hektisch auf der Bühne, die Stühle und Notenständer wurden abgebaut, um Platz zu schaffen für den Chor der 5D, unterstützt durch den Unterstufenchor, die, passend zur „Schule mit Courage“ das Lied „Heal the world“ sangen.

Da man dazu Textblätter vorher verteilt hatte, verwandelte sich das Publikum kurzerhand in den Begleitchor. Eine wirklich fantastische Darbietung.

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Doch der wahre Höhepunkt folgte nach dem Rückbau für das Orchester. Ein kurzes Anspiel des Schlagzeugers, worauf entrüstete Rufe folgten. „Martin, was machst du da?“ Des Rätsels Lösung folgte auf dem Fuß: „Black or White“ in einer Version, die zwischen Volksmusik und Rap liegt. Ursprünglich von „Badesalz“ wurde dies meisterhaft durch die Big Band adaptiert, dazu ein immens starker Rap von Amy Schwarz.

Bei sich selbst anfangen

„Man in the Mirror“, ein Lied, das darauf hinweist, dass man Veränderungen nur bewirken kann, wenn man bei sich selbst anfängt, „You raise me up“ und am Schluss „I want you back“ vervollständigten das mehr als umfangreiche und abwechslungsreiche Programm.

Allerdings, und das war vorhersehbar, ohne Zugabe konnte man die Band nicht entlassen. Und so erklang noch einmal die Festzeltversion von „Black or White“.

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Man kann immer nur bewundern, welche Leistung die Big Band des MGL vollbringt. Die Solisten wurden immer wieder mit spontanem Applaus bedacht, und am Ende gab es stehende Ovationen.

Und man freut sich bereits jetzt wieder auf die Zeit im Dezember, wenn das Meranier-Gymnasium zum traditionellen Adventskonzert einlädt. Wohl wieder ohne Moonwalk des Schulleiters.

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Dieser Artikel ist am 01.07. im Obermain-Tagblatt erschienen und darf hier mit freundlicher Genehmigung ebenfalls veröffentlicht werden.

Werner Diefenthal
gepostet am 3. Juli 2024