Und Spaß machte es auch, als am 1. Oktober der Coach Maximilian Hösl zu uns ans Meranier-Gymnasium anreiste und den 74 Oberstufenschülerinnen und -schülern bei der Frage „Was soll mal aus mir werden?“ auf die Sprünge half.
Um 9.30 Uhr ging es los – in der bestuhlten Turnhalle warteten die jungen Erwachsenen sowie Schulleiter Tom Carl, Direktoratsmitglied Paul Endres, Oberstufenkoordinator Michael Zeder, Stellvertreter des Landratsamtes Andreas Grosch, Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit Katja Weißmann und Koordinatorin für berufliche Orientierung Steffi Holhut, gespannt auf das, was kommen mochte. Der junge Mann, der sich sofort salopp als „Max“ vorstellte, betrat dynamisch und hoch motiviert die Bühne und ließ durch seine lockere Art eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen. Die fränkische Region sei ihm bekannt, denn er habe in Bayreuth „Philosophy and Economics“ studiert, so Hösl. Nun reist er als selbstständiger Coach von Schule zu Schule und berät unter anderem Oberstufenschüler auf dem manchmal holprigen Weg ins Berufsleben.
Das Aufbaumodul zur beruflichen Orientierung (kurz ABO) sieht für die Jahrgangsstufen 12 und 13 insgesamt 5 Projekttage vor, in denen die Bereiche „Selbsterkundung“, „Berufserkundung“, „Studienerkundung“, „Bewerbung“ und „Reflexion“ zur richtigen Entscheidungsfindung beitragen sollen. Für den ersten Projekttag wurde für die Gymnasien Lichtenfels und Burgkunstadt großzügigerweise der Coach Max Hösl auf Kosten des Landratsamtes eingeladen, der schwungvoll und voller Elan, aber auch systematisch und strukturiert mit den Schülern ihre Persönlichkeit, ihre Stärken und letztlich ihre Ziele erarbeitete.
Neben Methoden wie dem „Speeddating“, bei dem sich die Jugendlichen in wechselnden Zweier-Teams über die großen Fragen des Lebens austauschten oder der klassischen Reflexion über Beispiele aus dem Alltag, in denen man etwas gut gemeistert hat, war die „Stärken-Challenge“ ein Höhepunkt des Vormittages. Die jungen Erwachsenen sollten dafür ihre Smartphones zücken und mindestens zehn Personen aus ihrem Umfeld nach drei ihrer Stärken fragen. Max Hösl feuerte alle an und rief einen Vorschlag nach dem anderen ins Publikum, wen man alles anschreiben könnte. Genannt wurden neben Familienangehörigen und Freunden zum Beispiel auch Trainer, Chefs von Ferienjobs, Vereinsmitglieder, Lehrer und Urlaubsbekanntschaften. Kaum einer beließ es bei den zehn geforderten Kontakten; die meisten kontaktierten mehr als 40 Menschen und riefen sie dazu auf, ihre Stärken zu nennen. Einige knackten sogar die 80er Marke und standen somit bei dieser Challenge ganz oben auf dem Treppchen.
Max erzählte nebenbei auch viele Geschichten von ehemaligen Freunden oder Kommilitonen, die z.B. trotz fehlenden Studiums richtig Karriere machten oder denen ein Auslandsjahr nach dem Abitur wesentlich mehr brachte als 5 Jahre Schulenglisch. Dennoch betonte er immer und immer wieder, wie wichtig die schulische Ausbildung sei, um „etwas in der Tasche zu haben“. Wer im Leben etwas erreichen möchte, muss oft hart dafür arbeiten, dranbleiben, durchhalten, Neues wagen und vor allem mit Herzblut dabei sein. Und dazu sollte man erkennen, wo die Stärken liegen und was man will.
Ein erster Schritt in die Berufsorientierung ist getan und viele weitere werden folgen, um unsere Schülerinnen und Schüler bei dieser wichtigen Entscheidung zu begleiten.
– OStRin Stefanie Holhut