Es war ihr Tag. Strahlende Gesichter und fröhliches Lachen. Lange Kleider und schicke Anzüge, wohin man auch blickte. Doch auch eine gewisse Angespanntheit lag in der Luft. Der letzte „Schultag“. Was vor vielen Jahren mit einer Schultüte begann, sollte an diesem Tag mit der Überreichung des Abiturzeugnisses seinen Höhepunkt und auch sein Ende finden.
Aufgeregt standen sie alle auf dem Pausenhof, ließen sich zum Fototermin dirigieren, ertrugen die zeitweise beißende Sonne und lächelten. Aufatmen, als es hieß: „Wir sind fertig.“
In der Turnhalle und der Aula warteten die Eltern, Freunde und Angehörige auf den Moment. Unter den Klängen des „Imperial March“ aus „Star Wars“ zogen sie ein: 92 junge Menschen, die ihr Ziel erreicht hatten. Unter großem Beifall nahmen sie ihre Plätze ein. Sie wussten, ein letztes Mal würden sie hier sitzen als Schülerinnen und Schüler. Danach wären sie entlassen ins Leben.
Lena Limmink, Marcel Spath und Nils Erhard (v. li.) unterhielten mit ihrer kurzweiligen Rede die Gäste. Foto: Andreas Gagel
Studiendirektor Hubert Gehrlich begrüßte die Abiturientinnen und Abiturienten und gab ihnen einen Satz von Antoine de Saint-Exupéry mit auf den Weg: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“
Auch Thomas Machalke, der Vorsitzende des Elternbeirates, riet den jungen Menschen, aktiv die Zukunft zu gestalten und die vorige Generation mit in eben diese Zukunft zu nehmen. Denn, so Machalke, sie hätten während der letzten beiden Jahre, in denen Corona alles beherrscht habe, etwas gelernt, was andere erst später und mühsam lernen müssten: Das selbstständige Arbeiten in Krisenzeiten. Damit hätten sie das nötige Rüstzeug, um jede weitere Herausforderung meistern zu können.
Lena Limmink, Nils Erhard und Marcel Spath ließen in ihrer Abiturientenrede die Anfänge, die Vorbereitungen und das Abitur unter Corona-Bedingungen mit Ironie und auch leichter Selbstkritik Revue passieren. Von den Tücken der Technik, mit denen nicht jede Lehrkraft unbedingt zurechtkam, von Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht mit und ohne Maske und der Verwirrung über die sich ständig ändernden Regeln wussten sie kurzweilig zu berichten, was im Publikum immer wieder zu Heiterkeit und Gelächter führte.
Der komplette Abiturjahrgang 2022. Foto: Andreas Gagel
Auch Schulleiter Thomas Carl konnte nicht umhin, den zu Verabschiedenden seinen Respekt zu zollen. „Trotz aller Widrigkeiten haben sie es mit Zähigkeit, Engagement und Fleiß geschafft.“ Und das spiegele sich auch in den Leistungen wider. Insgesamt sei acht Mal die Traumnote von 1,0 erreicht worden.
Musikalisch wurde die Feier von der Big Band des MGL, Studienrat Michael Ebert am Piano mit Sophia Ender und Vanessa Oppelt als stimmgewaltige Sängerinnen sowie Sümeyye Coskun am Piano umrahmt.
Ein allerletztes Mal gemeinsam: Der Abiturjahrgang beim Abschiedslied. Foto: Werner Diefenthal Nach der Verleihung der Zeugnisse und der Preise für besondere Leistungen fanden sich die Abiturientinnen und Abiturienten ein allerletztes Mal zusammen, um sich mit einem letzten Lied zu verabschieden, bevor es zum vom Elternbeirat ausgerichteten Sektempfang und später zur verdienten Abiturfeier ging.
1,0 Emmi Kirster
1,0 Laura Müller
1,0 Sophie Oppel
1,0 Luisa Subat
1,0 Angelina Taschler
1,0 Marcel Werner
1,0 Maximilian Will
1,0 Anna Wunderlich
1,4 Finlay Machalke
1,5 Emilia Müller
1,5 Victoria Römert
1,5 Jule Ziegelhöfer
Dieser Artikel ist am 26.06. im Obermain-Tagblatt erschienen und kann hier im Original eingesehen werden. Er wird hier mit freundlicher Genehmigung des OT ebenfalls bereitgestellt.
Weitere Bilder der Verabschiedung gibt es auf unserer Media-Seite.