Die Wahrheit über die Ermordung Caesars kennen nun die Lateinschüler des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels.

Warum? Der Kabarettist und Bühnenlateiner Björn Puscha – bekannt aus der BR-Sendung „Vereinsheim Schwabing“ – nahm sie mit auf seine Zeitreise ins Antike Rom.

Am Tage der Ermordung Caesars, den Iden des März (15.3.) 44 v. Chr., spaziert er durch die engen Gassen Roms. Neugierig betritt er eine insula, einen großen Wohnblock. Er erkundet das Erdgeschoss und nimmt einen Gestank wahr, der immer unerträglicher wird. An der Treppe angekommen, sieht er den Grund: Hier steht das dolium, ein Fass, in dem der Urin der Hausbewohner gesammelt und wöchentlich von einem Sklaven als wertvoller Rohstoff zur Gerberei gebracht wird. Also nichts wie weg, raus an die frische Luft und weiter durch die Stadt!

Doch schon lauert die nächste Gefahr: Fast wäre ein Latrinenkübel aus dem 2. Stock über ihm entleert worden: „Merula, delirans!“ „Amsel, gspinnerte!“ Auf Latein lässt es sich genauso gut fluchen wie auf Bayerisch.

Im Circus Maximus erlebt Puscha anschließend ein spannendes Wagenrennen und kann auch endlich sein dringendes Bedürfnis erledigen: Erleichtert betritt er die öffentliche Latrinen, die Toiletten. Aber – oh Schreck – es gibt keine Trennwände, Männlein und Weiblein sitzen vergnügt nebeneinander auf einer Steinbank mit Löchern. Seine „Toiletten-Nachbarin“ verwickelt ihn in ein nettes Gespräch. Nachdem sie ihr Geschäft erledigt hat, reinigt sie sich mit einem an einem Stock befestigten Schwamm und bietet diesen dann auch Puscha an. Diese Geste der Höflichkeit darf man (leider) nicht ausschlagen.

Puscha verlässt „erleichtert“ die Latrinen und gelangt zum Theater des Pompeius, in dem heute der Senat (mit Caesar) tagt. Dort erblickt er eine Menschentraube, die sich zu ihren Plätzen begibt, Caesar in der Mitte. Plötzlich werden Messer gezückt und man stürzt sich auf Caesar. Dann erhebt sich großes Geschrei: „Caesar necatus!“ – „Caesar wurde getötet“ Die Massen stürmen aus dem Theater, Puscha bleibt wie versteinert sitzen. Von der Stelle, an der Caesar liegen muss, hört er ein komisches Stöhnen. Als er sich nähert, ist er mehr als überrascht…

Warum, das wissen jetzt die Lateiner des MGL. Sie kennen nun die Wahrheit über Caesars Ermordung – die antiken Fake-News sind dank Björn Puscha entlarvt: Denn manchmal greift Jupiter eben doch ins Weltgeschehen ein…

Der langanhaltende Applaus zeigte die Begeisterung der Schüler! Danach begann eine spannende Diskussion – der Funke war übergesprungen. Die Zuhörer hatten ganz viele Fragen, die Björn Puscha bereitwillig beantwortete. Nicht einmal der Pausengong konnte die Fans in ihrem Wissensdurst stoppen und eine Autogrammstunde musste danach auch noch folgen.

Björn Puscha signierte unzählige Lateinhefte – und die Schüler waren sich einig: „Das war heute unsere tollste Lateinstunde im ganzen Schuljahr! Danke Björn und bis hoffentlich bald mal wieder am Meranier-Gymnasium in Lichtenfels!“