Drei nicht alltägliche Schulvormittage absolvierten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen des Meranier-Gymnasiums im November dieses Schuljahres. Unter der Federführung der Umweltstation Weismain in Person von Jennifer Thiem und in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach (AELF) konnten die Jugendlichen Klimawandel und Umweltschutz am Beispiel des heimischen Waldes in einem fächerübergreifenden Projekt vor Ort erleben und wurden zum eigenständigen Handeln für den Klima- und Naturschutz angeregt. Nach einem theoretischen Teil am ersten Tag, an dem die TeilnehmerInnen ihr Wissen über das Ökosystem Wald auffrischten und aktuelle Informationen über den Zustand des Waldes erhielten, begaben sich die SchülerInnen zusammen mit der Projektleiterin und einer Biologielehrkraft zum Wald „An der Friedenslinde“, wo sie bereits von Förster Florian Schulte (AELF) erwartet wurden. In Kleingruppen bewerteten die 10. KlässlerInnen den Zustand des Waldes vor Ort, suchten nach sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels und erfuhren vom Förster, welche Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Ökosystems ergriffen werden.

Am nächsten Tag eigneten sich die SchülerInnen notwendiges „Waldvokabular“ an, um ihre Ergebnisse des Vortages in englischer Sprache präsentieren zu können. Anschließend ging es wieder in den Wald. Diesmal wurden Jennifer Thiem, Helmut Schulte (AELF) und die SchülerInnen von Mitarbeitern der Bayerischen Staatsforsten unterstützt, als es darum ging, die Jugendlichen anzuleiten, eine Brachfläche – dessen Bäume dem Borkenkäfer zu Opfer gefallen waren – wieder aufzuforsten. Im Sinne nachhaltiger Forstwirtschaft wurden Rotbuchen und Lärchen gepflanzt, in der Hoffnung, dass ein klimastabiler Mischwald gegen die kommenden klimatischen Veränderungen gewappnet ist.

Begleitet wurde eine Klasse dabei von einem Kamera-Team des Bayerischen Rundfunks. Der Beitrag ist in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks einsehbar (14:08 – 17:02).

Der letzte Projekttag begann sportlich. Zügigen Schrittes begaben sich die Jugendlichen im frühen Morgen in den Wald und erlebten so den psychischen und physischen Erholungswert des Waldes. Vor Ort überlegten die 10. KlässlerInnen, welches Konfliktpotential die Waldnutzung verschiedener Interessengruppen birgt und welche Regeln und Gesetze bei der Freizeitnutzung des Waldes gelten und einzuhalten sind. So wurden sie für ein rücksichtsvolles Verhalten in der Natur sensibilisiert.

Zurück in der Schule vervollständigten die SchülerInnen ihre „persönliche Botschaft“, in der die in den letzten Tagen gewonnen Erkenntnisse mündeten. Dabei zeigten sie sich äußerst kreativ. Zeichnungen, Collagen und Videobotschaften wurden abschließend im Plenum präsentiert. Das Meranier-Gymnasium bedankt sich bei allen am Projekt Beteiligten für die geleistete Arbeit.

Mikroplastik-Treibnetz statt Enterhaken, Stöcke statt Säbel, Schnur statt Tau, Eimer statt Schatztruhen, Fernglas statt Fernrohr, Tablet mit Strömungsmessgerät statt Schatzkarte, und Bollerwagen statt Kanone – so ausgestattet zogen die “Plastic Pirates” der Umwelt-AG des Meranier-Gymnasiums am 20.10.2021, zusammen mit ihrer Kapitänin Sabine Christof und Steuermann Christian Häfner, zum Main in den Kampf, gegen Gewässerverschmutzung und Mikroplastik.

Die Schülerinnen und Schüler erhoben stichprobenartige, wissenschaftliche Daten zur Müllverunreinigung des Mains und seines Ufers. Mit großem Engagement enterten die jugendlichen Plastik-Piraten den Ufer-Bereich des Flusses, steckten sogenannte Transekte und Untersuchungsbereiche ab, überprüften diese nach dem Vorhandensein von Müll, sammelten, sortierten, wogen und dokumentierten diesen. Die identifizierten Abfallarten wurden dann auf einer digitalen Landkarte veröffentlicht und helfen der Wissenschaft im Anschluss, bestehende Forschungslücken zum Vorkommen von Plastikmüllarten nach und nach zu schließen. Der Kampf gegen Plastikmüllverschmutzung, für saubere Gewässer und der Schutz natürlicher Ressourcen für zukünftige Generationen in einem vereinten Europa beginnt vor Ort, auch hier in Lichtenfels.

„Plastic Pirates – Go Europe!“ ist eine länderübergreifende Citizen-Science-Aktion der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien Deutschlands, Portugals und Sloweniens und findet im Rahmen ihrer Trio-Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union statt. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und den Schutz von Flüssen als natürliche Ressourcen zu stärken und den Mehrwert internationaler Forschungszusammenarbeit hervorzuheben.

Die Aktion ruft Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren dazu auf, sich mit dem Thema Plastikmüll in der Umwelt – insbesondere in und an Gewässern unterschiedlicher Art – auseinanderzusetzen.

– Die Umwelt-AG