Student sein für einen Tag …

In diesen Genuss kamen am 6. November die Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe. Der zweite „ABO“-Tag stand an, der unter dem Motto „Studienorientierung“ durchgeführt wurde. Im Vorfeld konnten sich die angehenden Abiturienten zwischen der Hochschule Coburg und der Universität Bayreuth entscheiden und sich dort für verschiedene Vorlesungen und Führungen anmelden. Begleitet wurden sie nach Bayreuth von Frau Titze und Herrn Zeder und nach Coburg von Frau Holhut.

In der Hochschule Coburg ging es, nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung, los mit Mathematik oder Buchführung. Schnell wurde beispielsweise in Mathe klar, dass das Wissen aus der 12. Klasse hier absolut noch nicht ausreichend ist. Die Polardarstellung der komplexen Zahlen beförderte die meisten zumindest gedanklich nach nur wenigen Minuten ins Aus. Hier wurde sehr deutlich, weshalb eine allgemeine Hochschulreife durchaus förderlich ist, um eine Chance zu haben, die Inhalte zu verstehen. Danach folgten Führungen im KFZ-Labor sowie im Chemiebor, bei denen es auch kleine Versuche durchzuführen galt. Ein Highlight war danach sicherlich die Vorstellung des „CAT-Racing“-Teams. Diese studentische Gruppe ahmt ein Unternehmen nach, das kleine Rennwägen als Prototypen herstellt, die dann auch in speziellen Wettbewerben auf der ganzen Welt getestet werden. Erst kürzlich belegte das Team der Hochschule Coburg in Frankreich in mehreren Disziplinen die ersten drei Plätze. Zum anschließenden Mittagessen wurden wir eingeladen und hatten dabei auch Gelegenheit zum Austausch über die bisherigen Eindrücke. In einer letzten Vorlesungsrunde hatten die Schülerinnen und Schüler dann die Wahl zwischen „Soziale Arbeit“ und „Governance, Risk and Compliance“. Beides waren Themen, mit denen die Jugendlichen bisher nur marginal oder gar nicht in Berührung gekommen waren. Dennoch bemühten sich die Dozenten, ihre Gäste in den Unterricht einzubeziehen und hatten sichtlich Freude an den neuen Zuhörerinnen und Zuhörern.

Die zweite Gruppe besuchte die Universität Bayreuth. Dort bekamen wir eine Einführung über das Studium im Allgemeinen sowie über die Vorzüge der Universität Bayreuth im Speziellen.

Danach hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe zwei Vorlesungen zu besuchen. Am Vormittag standen acht verschiedene Vorlesungen zur Auswahl, am Nachmittag sechs. Diese hatten sie sich im Vorfeld bereits ausgesucht. Nun bestand die erste Hürde im selbständigen Finden der Vorlesungsräume auf dem doch umfangreichen Campus.

Die Erfahrungen waren breit gestreut, von „ich habe nichts kapiert“ bis hin zu „das habe ich eigentlich verstanden und es war interessant“. Ebenso unterschiedlich war die Gestaltung der Vorlesungen, manche Dozenten brachten das Thema interessant an die Zuhörerinnen und Zuhörer, andere ließen den roten Faden vermissen und es war anstrengend, 90 Minuten den Ausführungen zu folgen.

Am Nachmittag sollte es in einer Vorlesung ein Experiment geben, das allerdings mehrmals fehlschlug – Alltag eben. Eine wichtige Erkenntnis bestand darin, dass der Unialltag machbar ist und man keine Angst haben muss.

Somit ist der zweite von fünf wichtigen Schritten getan und die Schülerinnen und Schüler sind vielleicht schon ein Stückchen weiter mit ihrer Planung für die Zukunft.

– OStRin Stefanie Holhut und StDin Bettina Titze
Stefanie Holhut
gepostet am 11. November 2024