Medienscouts
Die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf.
Um nicht nur die Chancen, sondern eben auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen und diese sachgerecht, selbstbestimmt, kreativ und sozial verantwortlich nutzen zu können, bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz. Der Ansatz der „Peer-Education“ ist hierbei besonders hilfreich: einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären. Aus diesem Grund gibt es am Meranier-Gymnasium Lichtenfels die Medienscouts, eine Arbeitsgruppe aus Schülern und Schülerinnen der 9. bis 12. Jahrgangsstufe unter der Leitung von StRin Mirjam Eichenberg. Die Medienscouts treffen sich regelmäßig, um sich kritisch mit den Möglichkeiten und Gefahren der neuen Medien auseinander zu setzen und aktuelle Trends zu diskutieren.
Die Medienscouts des Schuljahres 2020/21
Die Medienscouts sind Ansprechpartner für ihre Mitschüler und wollen aufklären und unterstützen z.B. im Umgang mit sozialen Netzwerken, Cybermobbing, Datenschutzeinstellungen, Smartphone Apps und Kostenfallen.
Deshalb nehmen die Medienscouts auch an regelmäßigen Fortbildungen teil:
Erfolgreicher Fortbildungsstag für Medienscouts
Unter der Schirmherrschaft der Regierung von Oberfranken fand am 14. September 2023 an der Universität Bayreuth ein erfolgreicher Fortbildungstag für 300 oberfränkische Schüler von über 20 Schulen statt. Die Veranstaltung lockte auch die Medienscouts vom Meranier-Gymnasium Lichtenfels, unter der Leitung von StRin Mirjam Eichenberg, nach Bayreuth.
Nach wertschätzenden Reden des Regierungspräsidenten Thomas Engel, der Polizei, des Universitätsleiters und einer Videobotschaft vom Kultusminister Prof. Dr. Piazolo folgte ein sehr interessanter Vortrag über Mediensucht. Anschließend hörten die Medienscouts ein Webinar von Prof. Dr. Thomas Gabriel Rüdiger zu den Themen Cybergrooming, Sexting und Gaming. Spätestens bei diesem Vortrag wurde jedem Anwesenden klar, wie wichtig es ist Kinder und Jugendliche über die Gefahren im Netz aufzuklären, denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum.
In Workshops zu verschiedenen Themen ging es am Nachmittag weiter. Die Medienscouts konnten hier ihr Wissen vertiefen. Themen waren z. B. Hate-Speech, Cybergrooming, Fake News, Influencer und Onlinespiele.
Mit sehr vielen Informationen im Gepäck ging es am späten Nachmittag nach Hause.
Inhalt folgt.
Jedes Schuljahr führen die Medienscouts Präventionsprojekte in der Unterstufe durch:
Nicht erst seit Corona gehören Online-Medien ganz selbstverständlich zum Leben von Kindern und Jugendlichen dazu. Die Corona-Krise hat den Stellenwert von Online-Kommunikation und Recherche im Netz in allen Lebensbereichen von Kindern erhöht.
Die digitale Welt ist heute ebenfalls in allen Berufen und Ausbildungswegen eine Selbstverständlichkeit. Gerade in der gymnasialen Bildung ist die gute Nutzung der digitalen Möglichkeiten unerlässlich. Deshalb wollen wir unsere Schüler*innen rechtzeitig in diese digitale Welt mit ihren Chancen und Gefahren einführen und begleiten. Unter Leitung der Medienscouts und StRin Mirjam Eichenberg erhalten bereits die Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufe eine intensive Einführung in den Umgang mit den Schulrechnern. Sie erfahren in diesem Kurs wie man sich am Schulnetz anmeldet, was bei der Entwicklung eines geeigneten Passwortes unbedingt zu beachten ist, wie man Dateien und Ordner sinnvoll anlegt sowie mit ihnen arbeitet. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Datenschutz zu.
Weiterhin werden den Schülerinnen und Schülern praktische Anregungen sowohl online als auch offline gezeigt, um aktiv und kreativ mit Medien zu arbeiten. Die Fünftklässler*innen arbeiten mit Textverarbeitungsprogrammen und erstellen Präsentationen.
Einen breiten Raum nimmt außerdem die Internetrecherche ein. Das Ziel ist ein kritischer Umgang mit der unübersehbaren Datenfülle, die das weltweite Netz bietet. Es ist sehr wichtig, dass die Schüler*innen lernen, wie und wo man gezielt wichtige Daten im Internet findet, diese Suchergebnisse beurteilt und wie man sie letztendlich sinnvoll in die schulischen Bearbeitungen integriert. Auch Fragen zur Sicherheit und zum richtigen Verhalten beim Arbeiten im Internet spielen eine wichtige Rolle.
Nach Durchführung des Computerführerscheins sind die Schüler*innen in der Lage, sinnvoll und effektiv mit dem Computer zu arbeiten. Für den zukünftigen Unterricht in den verschiedenen Fächern mit Computereinsatz eröffnet sich jetzt die Möglichkeit, flexibel und spontan den PC einzusetzen, ohne zuvor bei den Lerngruppen grundlegende Voraussetzungen schaffen zu müssen. Dieser sichere Umgang mit modernen Medien ist ein zentraler Kompetenzbereich.
Ein Leben ohne WhatsApp? Unvorstellbar!
Mithilfe des Messengers sind wir immer und überall mit unseren Freund*innen verbunden, können Videos und Bilder teilen oder Sprachnachrichten aufnehmen. Das ist ziemlich praktisch und erleichtert uns den Alltag. Wenn aber Kettenbriefe, Spam-Nachrichten oder Missverständnisse im Gruppenchat auftreten und der Druck steigt, immer sofort antworten zu müssen – dann kann WhatsApp schnell zum Stressfaktor werden.
Die Medienscouts zeigen den Fünftklässler*innen in einem halbtägigen Workshop, was gegen Stress aus WhatsApp hilft und wie Ärger im Gruppenchat vermieden werden kann. Außerdem werfen die Medienscouts gemeinsam mit den Schüler*innen der fünften Jahrgangsstufe einen Blick auf die Privatsphäreeinstellungen von WhatsApp, sprechen über die Rolle des Admins und geben Tipps für ein respektvolles und entspanntes Miteinander in Gruppenchats.
Zwei Tage unterrichtsfrei – große Jubelschreie bei den Sechstklässler*innen! Kein Unterricht, aber Lernen sollen die Schüler*innen trotzdem etwas, und zwar für´s Leben.
Spätestens in der fünften Klasse haben nahezu alle Jugendlichen ein eigenes Smartphone mit Internetzugang. Die Nutzung des Internets ist ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags geworden. Somit werden die Schüler*innen immer früher mit sozialen Netzwerken konfrontiert.
Nach dem Prinzip „Schüler lernen von Schülern“ vermitteln die Medienscouts den Sechstklässler*innen an zwei Unterrichtstagen Wissen zum verantwortungs- und respektvollen Umgang mit digitalen Medien in vier Workshops zu den Themen „Verzockt?“, „Mein digitales Ich!“, „Resp@kt!“ und „Bist du sicher?“. Der Titel des ersten Workshops „Verzockt?“ geht dabei u. a. auf die Gefahren ein, die von zu intensivem Spielen am Computer ausgeht. Beim Modul „Mein digitales Ich!“ wird thematisiert, welche Inhalte man in sozialen Netzwerken problemlos teilen kann und welche Privatsphäreeinstellungen sinnvoll sind. Der Workshop „Resp@kt!“ beschäftigt sich – bezogen auf das Thema Cybermobbing – mit respektvollem Umgang miteinander, wie man den Anfängen von Cybermobbing entgegentritt und wie man im Ernstfall reagieren kann. Im Themenbereich „Bist du sicher?“ werden die Sechstklässler*innen von den älteren Medienscouts über rechtliche Aspekte beim Streamen und Downloaden von Filmen und Musik aufgeklärt. Hierbei werden auch die Themen Datenschutz und Abofallen angesprochen.
Das P-Seminar vom Meranier-Gymnasium Lichtenfels packt ein heißes Eisen an. Die Themen: Sexting und Cybergrooming.
Der Begriff Sexting bezeichnet das Tauschen und Verbreiten von erotischen Fotos und Videos per Smartphone. Freizügige Aufnahmen können mit der Handykamera in Sekundenschnelle erstellt und mit wenigen Klicks über soziale Netzwerke und Messenger verbreitet werden. Sexting ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt: Der erotische Schnappschuss als Liebesbeweis für den Partner bzw. die Partnerin gehört fast schon zum Alltag.
Unter Cybergrooming versteht man das gezielte Ansprechen von Minderjährigen mit dem Ziel, sexuelle Kontakte anzubahnen. Die Medienscouts wollen jüngere Schülerinnen und Schüler mittels eines Rollenspiels über die Gefahren sensibilisieren.
Dabei setzt das P-Seminar auf Elemente aus einem Alternate Reality Game (ARG). Das kann man mit „wirklichkeitsbegleitendes Spiel“ übersetzen, das auf Medien zurückgreift und zwischen realen und fiktiven Ebenen wechselt. Im konkreten Fall erarbeiten die P-Seminar-Teilnehmenden einen Workshop, in dem Siebtklässler unter kontrollierten Bedingungen mit einem vermeintlichen Cybergrooming-Täter chatten und so selbst erleben, welche perfiden Methoden und Strategien dabei zum Einsatz kommen. Dabei sollen sie auch lernen, wie man sich davor schützen kann. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler des Meranier-Gymnasiums von Henry Lai, einem Journalisten vom Bayerischen Rundfunk. Bevor die einzelnen Spiel-Schritte und fingierten Chatverläufe erarbeitet werden, muss das Thema umfassend recherchiert sein. Dazu haben die P-Seminarler Interviews mit Experten des Landeskriminalamtes sowie mit Vertretern der Opferhilfe Oberfranken geführt.
Cybergrooming findet vor allem dort statt, wo Minderjährige im Netz aktiv und vor allem interaktiv sind: auf Online-Plattformen wie YouTube oder TikTok, in sozialen Netzwerken wie Instagram, in Gruppenchats bei WhatsApp, in Online-Games oder auf Gamingplattformen. Die Täter und Täterinnen nutzen dabei die Profilinformationen von Kindern und Jugendlichen, um ein vermeintliches Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die P-Seminarler wollen mit ihrem Projekt eine Form der Prävention gegen sexualisierte Gewalt schaffen.
Am Meranier-Gymnasium Lichtenfels ist es uns ein großes Anliegen, unsere Schülerinnen und Schüler zu kritischen und reflektierten Mediennutzern zu erziehen. In diesem Rahmen führen wir regelmäßig ein Präventionsprojekt zur Aufklärung über die Strategien von rechtsextremistischen Gruppierungen in den sozialen Medien durch. Organisiert und geleitet wird dieses Projekt von unseren engagierten Medienscouts und richtet sich an die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen.
Projektinhalte und Ziele
Das Präventionsprojekt zielt darauf ab, die Medienkompetenz der Jugendlichen zu stärken und sie für die Gefahren von Fake News und manipulativen Inhalten zu sensibilisieren. Die Schülerinnen und Schüler lernen:
- Fake News erkennen: Methoden zur Überprüfung der Glaubwürdigkeit von Informationen.
- Strategien durchschauen: Analyse der Taktiken, die von rechtsextremistischen Gruppierungen verwendet werden, um ihre Ideologien zu verbreiten.
- Verantwortungsvoller Umgang: Entwicklung von Strategien, um manipulative Inhalte zu identifizieren und nicht unreflektiert zu teilen.
- Kritisches Denken: Förderung eines kritischen und reflektierten Umgangs mit Nachrichten und Memes in den sozialen Medien.
Ablauf des Projekts
Das Projekt beginnt mit einer Einführung in die Thematik der rechtsextremistischen Propaganda in sozialen Medien. Die Medienscouts erläutern, wie extremistische Gruppierungen gezielt Fake News und manipulative Inhalte nutzen, um junge Menschen zu beeinflussen.
In verschiedenen interaktiven Workshops und praxisnahen Einheiten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihr Wissen zu vertiefen und praktische Fähigkeiten zu erlernen. Anhand von Fallbeispielen analysieren sie die Vorgehensweisen von Extremistinnen bzw. Extremisten und entwickeln Strategien, um sich gegen die Verbreitung solcher Inhalte zu wehren.
Bedeutung der Medienerziehung
Die zunehmende Verbreitung von extremistischen Inhalten in den sozialen Medien unterstreicht die Dringlichkeit, unsere Jugendlichen für diese Gefahren zu sensibilisieren. Medienerziehung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie befähigt die Schülerinnen und Schüler, kritisch und reflektiert mit digitalen Inhalten umzugehen.
Weiterhin unterstützen die Medienscouts auch bei einfachen digitalen Tätigkeiten. Seit Corona müssen wir alle vermehrt mit digitalen Geräten arbeiten, Dokumente und Dateien erstellen, Anhänge versenden oder des Öfteren mal eine Videokonferenz nutzen. Dabei treten immer wieder Schwierigkeiten auf. Die Medienscouts des MGL helfen sehr gerne bei digitalen Problemen.
Es tauchen manchmal so simple Fragen auf wie:
- Wie kann ich eine Datei speichern/ausdrucken?
- Wie erstelle ich eine pdf-Datei?
- Wie kann ich ein Foto/Kopie eines Arbeitsblattes versenden?
- Welches Fotoformat soll ich nehmen?
- Wo ist auf meinem Smartphone der SPAM-Filter?
Es gibt manchmal Fragen, bei denen es einem peinlich erscheint, diese zu stellen. Das muss es einem aber nicht sein! Genau dafür sind die Medienscouts da! Sie helfen kompetent und auch diskret! Deshalb: Mut zur Lücke und traut euch, nach Unterstützung und Hilfe bei den Medienscouts zu fragen! Nutzt das Angebot unserer Medienscouts!
Das Beratungsangebot kann nun auch im Rahmen der neu eingerichteten Medienscout-Sprechstunde wahrgenommen werden: Diese findet immer donnerstags in der ersten Pause im Elternsprechzimmer statt. In erster Linie sind die Medienscouts befähigt, bei Schwierigkeiten und Konflikten rund um Soziale Netzwerke zu beraten und ggf. weiter zu vermitteln. Natürlich beantworten sie aber auch Fragen zum Handling von Smartphone und Co und sind euch bei der Lösung von technischen Problemen behilflich.
Die dort stattfindenden Gespräche werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Die Medienscouts unter der Leitung von StRin Mirjam Eichenberg